Der grüne Landtagsabgeordnete Norbert Knopf hatte am vergangen Samstag zu einer Radtour durch unseren Wahlkreis eingeladen. Im Rahmen der Aktion „Stadtradeln“ wurden verschiedene Kleindenkmäler besichtigt.
Der passionierte Radfahrer Norbert Knopf möchte bei seiner Führung auf das aktuelle Projekt des Rhein-Neckar-Kreises aufmerksam machen, bei dem bisher unbekannte oder in Vergessenheit geratene Kleindenkmäler im Kreis erfasst werden sollen. Dazu will Norbert Knopf ebenfalls einen heimatgeschichtlichen Beitrag leisten, bestückt mit Geschichten rund um die Denkmäler und Erzählungen aus der Landespolitik.
Start der Tour war in St. Leon-Rot an der Ecke Walldorfer Straße-Feldscheuerweg mit der Besichtigung des „umgesiedelten“ und restaurierten Flurkreuzes. Weiter führte der Weg nach Malsch, um dort der Aufarbeitung des jüdischen Lebens in der Gemeinde und den “Lernorten der Demokratie” Aufmerksamkeit zu schenken.
Auf dem neu gestalteten Dorfplatz sind hierfür von Bedeutung die informative Schautafel mit Gedenkstein, die farbliche „Hervorhebung“ der ehemaligen Synagoge und des Rituellen Bades (Mikwe) sowie die 2018 verlegten 8 Stolpersteine. Für die Umsetzung dieser Maßnahmen zeigt sich maßgeblich der Arbeitskreis „Jüdisches Leben in Malsch“ sowie der Heimat- und Verkehrsverein verantwortlich.
Ebenfalls in Malsch besuchten wir auf dem Friedhof das mittlerweile stark verwitterte Ehrenmal zum Gedenken des Unglücks am Bahnhof Rot-Malsch. Damals, am 25. Mai 1925 verloren 11 Sänger (und Angehörige) des MGV „Frohsinn“ durch die Unachtsamkeit eines Schrankenwärters ihr Leben. Auf dem Friedhof traf man zufälligerweise auf einen Steinmetz, der im Auftrag der Verwaltung das Ehrenmal begutachtet und Möglichkeiten der Sanierung erarbeitet. Auf die Ergebnisse dürfen wir gespannt sein.
Die weiteren Stationen führte über Rauenberg (Denkmal Angelbachtalbahn) nach Wiesloch (Alte Weinkelter auf dem Fontenay-aux-Roses-Platz) und abschließend Nußloch (sanierte Olympiahalle). Zum Ausklang wurde das Naturfreundehaus in Leimen angefahren.
Hintergrund: Im ersten Halbjahr 2022 beginnt auch der Rhein-Neckar-Kreis mit der Dokumentation der Kleindenkmale im Rahmen eines landesweiten Projektes. Ziel ist es, die zahlreichen kleinen, vielfach gefährdeten Denkmale im Kreisgebiet zu erfassen, zu erforschen und für die Zukunft zu bewahren. Koordinator und Ansprechpartner für interessierte Personen ist Kreisarchivar Dr. Jörg Kreutz. Die tragende Säule des Projektes sind jedoch die möglichst zahlreichen ehrenamtlichen Erfasserinnen und Erfasser, die die Kleindenkmale in ihren Gemeinden aufspüren und systematisch registrieren.
Kontakt:
www.rhein-neckar-kreis.de/kreisarchiv
www.kleindenkmale-bw.de (Dokumentation)
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